Zweiter Deaf Berglauf Cup erstmals in Oberösterreich – Thomas Apperl bester Tiroler

 

 

In dieser Saison fand der zweite Deaf Berglauf Cup am 18. Juli 2015 in Spital am Pyhrn statt, und es war das erste Mal, dass dieser Wettkampf in Oberösterreich stattfand, seitdem die Deaf Berglauf-Cup-Serie im Jahre 2009 gegründet wurde. Die Organisation übernahm der Gehörlosen Sportclub Linz und der Österreichische Gehörlosen-Sportverband gemeinsam. Dieses Rennen wird auch gleichzeitig als Österreichische Meisterschaft im Berglauf gewertet.

Das Interesse an diesem hochalpinen Wettbewerb ist immer noch ungebrochen. Obwohl jetzt Urlaubszeit ist, und einige Läuferinnen und Läufer wegen Urlaub verhindert sind, nahmen insgesamt 59 Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt, wobei 17 Damen und 42 Herren an den Start gingen. Aus Österreich nahmen 13 Damen und 28 Herren teil, und ein Großteil dieser Läuferinnen und Läufer werden auch für die Österreichische Meisterschaft im Berglauf gewertet. Die Vereine aus Österreich waren:  GSV Tirol, Wiener GSC, GSZ Graz, GSC Linz und GKV Steyr. Die weiteren Mannschaften waren: GBF München, GSV Karlsruhe (beide GER), Südtiroler GSG und ANU Montebelluna (beide ITA).

Wieder einmal nahmen die meisten Personen aus Tirol teil. Für den GSV Tirol starteten 4 Damen und 12 Herren, also insgesamt 16 Sportlerinnen und Sportler. Mit zwei Mietbussen nahmen die Tirolerinnen und Tiroler eine weite Fahrt – etwa vier Stunden – in Kauf. Am Freitag trafen wir in Ardning ein. Aus Platzgründen wurden zwei Hotels gemietet. Die Hälfte, alleingereiste Männer und eine Frau schliefen in einem Hotel an der Bundesstraße, und die anderen Hälfte, die Ehepaare, verbrachten die Nacht in einem drei Kilometer entfernten Hotel. Das Dorf Ardning liegt in der Steiermark, Bezirk Liezen. Der Wettkampfort Spital am Pyhrn ist aber in Oberösterreich, an der Grenze zur Steiermark. Die Fahrt von diesem steirischen Dorf zum oberösterreichischen Ort dauerte etwas mehr als 15 Minuten.

Der Berglauf ist nicht so extrem schwer, einer der leichtesten der Deaf Berglauf-Cup-Serie. Die Anfangsphasen wurden auf Asphalt einige Kilometer bewältigt, dann ein Stück Waldweg und Forstweg. Die Strecke war schon sehr schön, und das Wetter ist ebenso sehr schön, obwohl es an diesen Tagen in Österreich sehr heiß war. Jedoch haben alle Sportlerinnen und Sportler das Ziel erreicht, und alle waren glücklich. Die Strecke betrug etwa 6,5 Kilometer und weist etwa 658 Höhenmeter auf. Der Start war in der Nähe vom Gemeideamt Spital am Pyhrn mit einer Seehöhe von 650 Metern, und das Ziel war das Rohrauerhaus auf der Höhe von 1.308 Metern.

Beim gesamten Berglauf Cup errang die Innsbruckerin Sabine Riedl bei den Damen den fünften Platz. Weitere Platzierungen belegten die Miedererin Irmgard Hammer mit dem 8., die Iselsbergerin Regina Oberbichler mit dem 11. und die Innsbruckerin Andrea Rieser mit dem 17. Platz. Sabine Riedl wurde in der Kategorie Damen II Zweite. Für die Wertung der Österreichischen Meisterschaft wurde sie in dieser Klasse ebenfalls Zweite.

Bei den Herren in der gesamten Klassifizierung wurde der Absamer Thomas Apperl bester Tiroler und belegte den sechsten Gesamtrang, dahinter platzierte sich der Aschauer Andreas Sporer auf den 7. Platz. Weitere GSVT-Mitglieder belegten die guten Plätze, und zwar der Ellbögener Oswald Paris den 9. Rang, der Innsbrucker Georg Riedl den 10., der Zirler Hermann Paris den 11., der Miederer Ernst Hammer den 13, der Innsbrucker Kurt Rieser den 14, der Spittaler Reinhold Orter den 34., der Grieser Oswald Strickner den 35, der Gaadener Markus Kocher den 38., der Brixener Johann Stöckl den 40. und der Schönberger Paul Steixner den 41. Platz.

Bei den Herren gab es einen kleinen Medaillenregen, und zwar belegte Thomas Apperl beim Deaf Berglauf Cup in der Allgemeinen Herrenklasse Herren I den dritten Platz, und wurde bei der Österreichischen Meisterschaft (ÖM) als Zweiter in dieser Kategorie gewertet. Bei der mittleren Herrenklasse II wurde Georg Riedl beim Deaf Berglauf Cup Dritter, und er war der Sieger in dieser Klasse bei der ÖM. Bei der älteren Herrenklasse III belegte Andreas Sporer den zweiten Platz vor Oswald Paris. Bei der ÖM in dieser Kategorie gab es einen dreifachen Erfolg für den GSV Tirol. Andreas Sporer siegte vor den beiden Brüdern Oswald und Hermann Paris.

In der Gesamt-Kategorie der Damen gewann die Karlsruherin Nicole Glaube vor der Südtirolerin Tanja Pancheri und der Wienerin Karin Prusa. Bei der Gesamtwertung der Herren behielt der Südtiroler Martin Larch die Oberhand, der seinen Vereinskollegen Andrea Santini bezwingen konnte. Den dritten Platz belegte der Grazer Khanburged Ulziisaikhan.

In der Mannschaftswertung konnte der GSV Tirol den bisherigen Gesamtführer GBF München überholen und übernahm nun die Führungsrolle mit 1211 Punkten vor dem Wiener GSC mit 1102 Punkten. Der bisherige Leader GBF München musste nun mit dem vierten Platz in der Mannschaftswertung hinter der Südtiroler GSG vorliebnehmen.

Die Siegerehrung fand einige Stunden nach dem Rennen im Freien des Gasthauses Rohrerhauses statt. In der Mannschaftswertung ist es noch spannend, denn die Südtiroler GSG hat dann Heimvorteil, denn der nächste und der letzte Berglaufwettkampf dieser Saison wird in Ratschings (Südtirol) stattfinden. Da haben die Südtiroler noch Chancen auf den Gesamtsieg ebenso wie der Wiener GSC, die vielleicht mit noch mehr Personen kommen werden. Jedoch hat der GSV Tirol bessere Chancen, und es ist zu hoffen, dass der erste Platz im Teambewerb bis zum Finale vom GSV Tirol beibehalten wird.

Bericht: Paul Steixner